Frauen im Golfsport

Heutzutage wird Golf als eine Sportart angesehen, in der Männer dominieren. Doch die Geschichte kennt nicht nur männliche Spieler im Golfsport, denn Frauen haben schon seit dem 15. Jahrhundert das Spiel verändert und zu seiner Weiterentwicklung beigetragen. Obwohl heutzutage überwiegend Männer beim Golfspielen zu sehen sind, befindet sich diese Sportart definitiv im Wandel und die Golfwelt wird auch von Frauen immer mehr geprägt.

Königlicher Auftakt im Golf

Der von heute bekannte Golfsport kann einer ungewöhnlichen Galionsfigur zugeschrieben werden – Mary, der Königin von Schottland. Sie gab den Bau eines Golfplatzes in St. Andrews in Schottland in den 1550er Jahren in Auftrag, nachdem sie ein ähnliches Spiel in Frankreich gespielt und genossen hatte. Bald wurde es dank ihres Einflusses zu einem weit verbreiteten Spiel in ganz Schottland. Danach folgte Großbritannien und weitere Länder.

Die Erfindung des Wortes „Caddy“ sowie der erste öffentliche Golfskandal (Mary wurde beim Golfspielen nur wenige Tage nach dem Tod ihres Ehemannes gesehen) sind bemerkenswerte Momente der Golfgeschichte gewesen. Damals schrieb George Buchanan, der bemerkenswerte schottische Historiker, dass Mary auch andere Sportarten ausübte, die für Frauen eindeutig ungeeignet waren.

Reformation nach der Königin der Schotten

Das Vermächtnis von Mary hielt leider nicht lange an und es wurde mehrere Jahrhunderte lang nicht mehr von Golferinnen gehört. Schon damals wurde Golf zu einem Elitesport, der nicht selten mit Geschäftsgesprächen verbunden wurde und in denen Frauen nichts zu suchen hatten.

Erst 1867 kam der nächste große Meilenstein für Frauen, als der Ladies Club von St. Andrews gegründet wurde. Es war die erste Golforganisation für Frauen und dies löste eine starke Reaktion aus. Die Anzahl der Golfverbände für Frauen fing an zu steigen und bald darauf folgten auch die ersten Golf-Wettkampfmeisterschaften für Golferinnen.

1893 wurde das erste Golf-Handicap-System von der Top-Golferin Issette Miller erfunden. Dies näherte Golf auch den weniger erfahrenen Spielern. 1938 wurde Frauengolf von Babe Didrickson-Zaharias wiedermal in den Fokus gerückt. Sie nahm als die erste Frau an einem Männerturnier teil.

Weitere Frauen folgten ihr und 1950 wurde die Ladies Professional Golf Association (LPGA) gegründet. Hierbei handelt es sich übrigens um Amerikas ältesten professionellen Frauensportverband.

Bekannte Namen im Frauengolf

Frauen haben eine reiche und lange Geschichte in Golf und sie mussten dafür hart kämpfen, da die Männer sie als ungeeignet für diese Sportart hielten. Damals verweigerten fast alle renommierten Golfplätze den Frauen Zutritt. Doch das hat sich mit der Zeit verändert und heute sieht es für Frauen im Golf sehr gut aus.

Babe Didrickson-Zaharias, bekannt auch als „The Babe“, steht mit 41 Toursiegen und 10 großen Meisterschaften an erster Stelle der bekanntesten Frauen im Golf. Nach ihr kommt Nancy Lopez mit 48 Toursiegen und 3 großen Meisterschaften sowie Karrie Webb mit 56 Toursiegen und 7 großen Meisterschaften in Golf.